Wenn nun beide Stoffteile zugeschnitten sind, nähe die beiden Bindebänder erst einmal je an einer der beiden Kanten einer Stofflage mit ein paar Stichen fest. (mit etwas schmalerer Nahtzugabe als der von Dir definierten)
Kein Geburtstag ohne Geburtstagskrone! Wer Geburtstag hat, braucht eine Geburtstagskrone, ganz klar! Je jünger das Geburtstagskind, umso wichtiger. Und da eine „textile Krone“ so überschaubar in Größe und Form ist, ist sie ein ideales DIY Projekt, das Du auch aus Bekleidung nähen kannst, aus der Dein Kind vielleicht schon rausgewachsen ist, oder die aus anderen Gründen nicht mehr getragen wird. Für Abwechslung (oder Abgrenzung zum Geschwisterkind ;)) sorgen zwei unterschiedliche Seiten. Je größer die Stofffläche, desto leichter das Zuschneiden und Nähen.
Ich habe ein Damenkleid verwendet, auf das der Schnitt komplett drauf gepasst hat und einen Baby- Beachbody, bei dem ich mit dem Schnittmuster ein bisschen „stückeln“ musste.
Zuerst sollte der Kinderkopf ausgemessen werden. Bei uns waren das ca. 50 cm. Die Länge der Krone sollte ein bisschen kürzer sein, damit sie gut am Kopf sitzt und bei Bedarf noch enger gestellt werden kann. Ich hatte bei der Schnitterstellung versucht, genau das Kopfmaß zu treffen, die Krone war dann aber ein bisschen zu groß. Ich würde also anstatt 7 cm breiten Zacken beim nächsten Mal 6,5 cm breite Zacken machen. Auf dem Bild siehst Du die Abmaße, wie ich sie gewählt hatte. Fühl Dich frei, sie nach Deinem Geschmack abzuändern. 0,7 cm Nahtzugabe an den Zacken entsprechen bei mir ungefähr der Nähmaschinenfüßchenbreite, was ich einfacher zu nähen finde.
Nun geht es ans Stoff zuschneiden. Damit der Jersey beim Nähen nicht so flutschig und dehnbar ist, muss auf alle Stoffteile erst einmal nicht dehnbare Einlage aufgebügelt werden. Entweder Du bügelst die Einlage auf den grob zugeschnittenen Stoff auf (so wie ich) oder direkt auf das Kleidungsstück. Erst danach solltest Du den Kronenschnitt im Detail ausschneiden.
Wenn Du, so wie, ich bei einem Deiner Stoffe „stückeln“ musst, dann zeige ich Dir hier meine Methode, damit später wieder alles zusammenpasst und keine Nahtzugabe fehlt. Wenn Du nichts stückeln muss, kannst Du direkt zu Punkt 3 springen.
Ich hätte meinen Schnitt auf nur zwei Stoffteile aufteilen können, ich wollte aber nicht, dass in der Mitte der Krone eine Teilungsnaht entsteht, deshalb habe ich mich dazu entschieden, 3 Schnittteile daraus zu machen, so dass das größte Stoffteil später in der Mitte der Krone liegt.
Ich habe die Schnitteile erst grob zugeschnitten, dann mit Einlage bebügelt und dann erst genau ausgeschnitten. Da alle drei Schnitteile symmetrisch sein sollten, habe ich mit dem Zuschnitt des Mittelteils begonnen.
Da die Kanten durch das grobe Ausschneiden nicht gleich waren, habe ich das ausgeschnittene Stoffstück einmal in der Mitte gefaltet und die Kanten so abgeschnitten dass das gesamte Schnittteil symmetrisch ist. Ich habe nach innen dann direkt auch gleich die Nahtzugabe mit eingezeichnet.
Jetzt hast Du ein symmetrisches Mittelteil und kannst es auf Deinen Papierschnitt legen, um von dort aus ein passendes Schnittteil für die beiden fehlenden Seitenteile zu erstellen. Und das geht so: Lege das Stoffteil genau auf die Mitte des Papierschnittteils:
Ziehe eine Linie direkt an der Schnittkante des Stoffteils (Du kannst Dir eine der beiden Seiten aussuchen) und addiere dann zwei Mal Deine gewünschte Nahtzugabe hinzu. An dieser Kante kannst Du dann das seitliche Schnittteil abschneiden und damit Deine zwei fehlenden Seitenteile aus dem Stoff zuschneiden.
ACHTUNG: linke und rechte Stoffseite beachten! Am besten zuschneiden, während die zwei Stoffstücke rechts auf rechts oder links auf links aufeinander liegen.
Jetzt hast Du alle drei Schnitteile, um sie aneinander nähen zu können. ACHTUNG: Achte drauf, dass die Länge der Naht bei allen Schnitteilen gleich ist, die Schnitteile also genau aufeinanderpassen und nach dem Auseinanderbügeln der Nahtzugabe wieder eine „ganze“ Zacke ergeben.
Dann startest Du mit dem Nähen an einer Seite an der unteren Kante. (Du nähst über die bereits umgebügelte Nahtzugabe) und endest an der gleichen Stelle auf der anderen Seite. Nur die untere Kante bleibt geöffnet. (Du kannst auch nur eine kleine „Wendeöffnung“ offen lassen und auch die untere Kante schon ein Stück schließen, ich wollte aber konsequent die komplette untere Kante von außen knappkantig absteppen, deshalb habe ich alles offen gelassen)
Dann schneidest du die Ecken und Spitzen der Krone zurück. Pass auf, dass du nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig abschneidest. Damit sich später die Nahtzugabe nicht so durchdrückt, kannst du außerdem an einer Stofflage die Nahtzugabe etwas stärker zurückschneiden, als bei der anderen Stofflage.
Drehe jetzt die Krone auf die andere Seite. Arbeite vorsichtig die Kronenzacken heraus, indem du sie mit einem stumpf-spitzen Gegenstand herausdrückst. Ich verwende dabei oft entweder die Schere oder einen Holzspieß. Wenn sich in den Ecken noch Falten bilden, die sich auch nicht gut wegbügeln lassen, dann musst Du von der linken Stoffseite eventuell noch etwas mehr in die Ecke einschneiden.
Bügel dann die ganze Krone und steppe sie entweder nur an der offenen Seite zu oder steppe einmal komplett den Rand der Krone ab. Zum Schluss kannst Du die Zacken noch mit Dekoelementen verzieren.
